Columbia University Graduate School of Journalism

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Columbia University Graduate School of Journalism
Gründung 1912
Trägerschaft privat
Ort New York City
Bundesland New York
Land Vereinigte Staaten
Leitung Steve Coll
Studierende 361 (2017)
Mitarbeiter 49 (2008)
davon Professoren 37 (2008)
Website www.journalism.columbia.edu

Die Columbia University Graduate School of Journalism ist eine Fakultät für Journalismus der Columbia University. Sie befindet sich im Stadtviertel Morningside Heights auf dem Campus der Columbia University im New Yorker Stadtteil Manhattan.

Sie vergibt sowohl die Pulitzer-Preise als auch die „Alfred I. duPont-Columbia University Awards“ und den „Maria Moors Cabot Prize“ für Journalisten aus der Karibik und aus Lateinamerika.[1] Außerdem unterstützt sie die Vergabe der „National Magazine Awards“[2] und veröffentlicht alle zwei Monate das Fachmagazin „Columbia Journalism Review“.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1892 bot Joseph Pulitzer, der damalige Herausgeber der New York World, der Columbia University finanzielle Unterstützung zur Gründung der weltweit ersten „Schule für Journalismus“ an. Die Universität lehnte dieses Angebot zunächst ab. 1902 schrieb Pulitzer: „Ich habe die Vorstellung, dass Journalismus als ein großartiger, intellektueller Beruf anerkannt wird, Journalisten gefördert und vor allem zukünftige Mitglieder dieses Berufszweiges praxisnah ausgebildet werden.“[4] Um das Fortbestehen der Hochschule zu sichern, hinterließ Pulitzer der Columbia-Universität zwei Millionen US-Dollar. Am 30. September 1912, etwa ein Jahr nach seinem Tod, nahm die „Columbia University Graduate School of Journalism“ ihren Lehrbetrieb auf. Im ersten Semester schrieben sich 78 Studenten aus 21 Ländern in Bachelor- und graduierenden Studiengängen ein.

Seit 1935 sieht das Curriculum keine Bachelorabschlüsse mehr vor. Heute bietet die Hochschule drei akademische Abschlüsse an. Den Master of Science in Journalism,[5] den Doctor of Philosophy in Communications[6] und seit 2005 den Master of Arts in Journalism.[7]

Während der Kulturrevolution in China wurde die Hochschule beschuldigt, an dem Programm der US-Regierung zur Ausbildung der Kuomintang beteiligt gewesen zu sein.[8] Der ehemalige Vizepräsident der Vereinigten Staaten Al Gore war ab Februar 2001 für ein Semester als ehrenamtlicher Gastprofessor an der Hochschule tätig.[9]

1984 stiftete George T. Delacorte, der 1913 seinen Abschluss am Columbia College gemacht hatte, das „George T. Delacorte Center for Magazine Journalism“. Das Institut deckt alle Bereiche der Zeitschriftenproduktion und des Vertriebs von Hochglanz-Publikationen ab und bietet unter anderem Stipendien an.[10]

Im Jahr 2006 wurde ein Zentrum für investigativen Journalismus, das „Toni Stabile Center for Investigative Journalism“, eröffnet. Finanziert wurde es durch eine Spende der amerikanischen Journalistin Toni Stabile.[11]

Seit 2010 bietet das „Tow Center for Digital Journalism“ Studenten der Journalismushochschule die Möglichkeit, einen doppelten Abschluss in Journalismus und Informatik zu machen.[12]

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Journalism Building

Joseph Pulitzer hat das „Journalism Building“ mit entworfen und den Bau mit seinen Vorstellungen begleitet. Das Gebäude liegt an der südöstlichen Ecke („West 116 und Broadway“) am Haupteingang der Universität. Am Eingangsportal steht eine Bronze-Statue von Thomas Jefferson, die 1914 von William Ordway Partridge geschaffen wurde.[13] Neben den Vorlesungsräumen gibt es eine große Aula, Computerräume, eine Bibliothek sowie Fernseh- und Radio-Studios. Im „World-Room“, der für feierliche Veranstaltungen verwendet wird, werden jedes Jahr die Pulitzer-Preisträger bekannt gegeben. Viele historisch wertvolle Einrichtungsgegenstände der „New York World“, wie Möbel und Kunstwerke, haben ihren Platz im Fakultätsgebäude gefunden. Für die Bronzebüste im Foyer saß Joseph Pulitzer, schwer krank und erblindet, Auguste Rodin 1907 in Frankreich modell.[14] Ein großes Buntglasfenster im Gebäude stammt ursprünglich aus den Redaktionsräumen der Zeitung; es zeigt die Freiheitsstatue über der Erde stehend.[15]

Alumni[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auswahl von Persönlichkeiten, die an der Graduate School of Journalism studiert haben:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Boylan, James R.: Pulitzer's school: Columbia University's School of Journalism, 1903–2003. Columbia University Press, New York 2003, ISBN 0-231-13090-2 (englisch).
  • Pulitzer, Joseph; White, Horace; Perry, Michael J.: The School of Journalism in Columbia University: The Book That Transformed Journalism from a Trade into a Profession. Inkling Books, 2006, ISBN 1-58742-057-0 (englisch).

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Maria Moors Cabot Prizes, abgerufen am 2. Juni 2018.
  2. National Magazine Awards (Memento vom 6. Juli 2008 im Internet Archive)
  3. Columbia Journalism Review at Columbia University's Graduate School of Journalism
  4. Original: „My idea is to recognize that journalism is one of the great and intellectual professions; to encourage, elevate and educate in a practical way the present and, still more, future members of that profession.“
  5. Master of Science Degree (Memento vom 25. März 2008 im Internet Archive)
  6. Doctor of Philosophy in Communications (Memento vom 20. August 2008 im Internet Archive)
  7. Master of Arts in Journalism (Memento vom 10. Mai 2008 im Internet Archive)
  8. Votaw, Maurice E. (1899–1981), Papers, 1909–1978 (C3672) (Memento vom 31. Mai 2010 im Internet Archive)
  9. Former Vice President Al Gore to Teach at Columbia's School of Journalism, 25. Januar 2001
  10. The George T. Delacorte Center (Memento vom 18. Mai 2009 im Internet Archive)
  11. Coronel directs new Center for Investigative Journ in NY. In: www.inquirer.net. 20. September 2006, archiviert vom Original am 22. Februar 2013; abgerufen am 27. Juni 2021.
  12. Hacks into Hackers, New York Times Magazine, 16. September 2010
  13. Smithsonian American Art Museum: „William Ordway Partridge“
  14. who's who at the rodin museum, Philadelphia Museum of Art, PDF
  15. The Pulitzer Diaries: Inside America's Greatest Prize

Koordinaten: 40° 48′ 27,1″ N, 73° 57′ 48,5″ W